KREIS VIERSEN, 10. SEPTEMBER 2025
100 % Fehlbetäubung, geheimer Schlachtraum, betäubungslose Schlachtungen, rohe Gewalt – so tötet
der „Schlachter von nebenan”
Wir haben verdeckte Aufnahmen aus einem Schlachtbetrieb im Ort Grefrath zugespielt bekommen, welcher Schafe sowie Kühe hält und über einen eigenen Schlachtraum verfügt. Vom 03.07.2025 – 04.09.2025 dokumentierten versteckte Kameras systematische Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Die Aufnahmen legen offen, dass alle in dem Zeitraum geschlachteten Schafe (61 Tiere) fehlbetäubt sind und minutenlange Todeskämpfe führen, während Mitarbeiter teils rohe Gewalt anwenden und das Leid der Tiere ignorieren. Es kommt mehrfach zu Enthauptungen bei vorhandenem Bewusstsein. Und als wäre das nicht genug, entdeckte die ermittelnde Person vor Ort einen weiteren geheimen Schlachtraum, in dem systematisch schwerste Straftaten begangen werden.
Die Bilder sind kaum zu ertragen: Im offiziellen Schlachtraum des Betriebs wurden im oben genannten Zeitraum
61 Schafschlachtungen und 3 Rinderschlachtungen dokumentiert, wovon 61 Tiere fehlbetäubt geschlachtet
wurden. Alle Schafe und auch eine Kuh zeigen beim Entbluten deutliche Schmerzreaktionen. Todeskämpfe über
viele Minuten. Mitarbeiter gehen grob mit den Tieren um, schleifen sie an den Extremitäten, treten sie, um sie
vom Ort der Betäubung zum Ort des Entblutens zu bewegen. Händische Genickbrüche bei geöffneten Hälsen.
Manche Tiere zeigten sogar während der Enthauptung noch Schmerzreaktionen.
Bei einem Rind ist zu sehen, dass ein Stich in den Hals als Überprüfung genutzt wird, ob der Tot schon
eingetreten ist. Trotz heftiger Schmerzreaktion des Rindes erfolgt keine Nachbetäubung.
Doch was wir dann auf weiteren Aufnahmen sahen, war für uns kaum zu glauben: Der Schlachthofbetreiber
versteckt auf dem Hof, in einem kleinen dreckigen Kuhstall, einen weiteren, illegalen Bereich, in dem
systematisch Schafe bei vollem Bewusstsein ohne jede Betäubung getötet, also geschächtet, werden. Die
Aufnahmen zeigen, wie der mutmaßliche Betreiber den Hals der angsterfüllten Schafe mit einem Messer
durchtrennt, aber auch, wie er Kunden, absoluten Laien, ein Messer in die Hand drückt, welche selbst nach
kurzer Anleitung des mutmaßlichen Betreibers den Tieren die Kehle aufschneiden. Was folgt sind elendige,
minutenlange Todeskämpfe der Tiere.
Allein in einem Zeitraum von knapp 3 Wochen wurden nachweislich mindestens 13 Schafe auf diese Weise in
dem illegalen Schlachtraum getötet. Die Szenen gleichen einem Horrorfilm: Ihre Köpfe werden teils bei
lebendigem Leib abgetrennt, die Tiere leiden unter einem minutenlangen Todeskampf, sie röcheln und aspirieren
ihr eigenes Blut, während der mutmaßliche Betreiber mit den Anwesenden unbeeindruckt über Belanglosigkeiten
plaudert oder die Tiere mit Wasser abspritzt, während die Tiere panische Bewegungen und eindeutige
Schmerzreaktionen zeigen. Es sind Bilder, für die wir keine Worte haben, weil sie zeigen, wie grausam und
gefühllos mit Lebewesen umgegangen wird, die dem Menschen vollkommen schutzlos ausgeliefert sind.
Besonders perfide in diesem Fall: Bei einer verdeckten Nachfrage beteuerte der mutmaßliche Betreiber, er würde
selbst niemals betäubungslos schlachten, da Tiere ja auch ein Schmerzempfinden hätten. Die vorliegenden
Aufnahmen entlarven ihn jedoch. Wissend um die Qualen der Tiere entscheidet er sich bewusst gegen geltendes
Recht und instruiert sogar seine Kunden, die Tötungen durchzuführen. Den Gesprächen zufolge verfügt er über
ein weitreichendes Netzwerk, das über die Landesgrenzen hinaus reicht und bietet diese grausamen Praktiken
vermutlich schon seit Jahren an.
„Die Kühe, die in dem Stall stehen, konnten bei jeder Tötung zusehen. Sie haben deutliche Reaktionen gezeigt,
auf das, was sie miterleben.“, erklärt Cleo, investigative Ermittlerin von Team Tierschutz. „Was hier geschieht,
verstößt nicht nur gegen das Tierschutzgesetz, sondern auch gegen jede moralische und religiöse Grundlage.“
Neben der ungeheuren Grausamkeit dokumentieren die Aufnahmen auch katastrophale hygienische Zustände:
Der Betreiber uriniert auf die Fläche wo die Schafe betäubungslos geschlachtet werden, zerlegt im Anschluss
das Tier ohne sich die Hände zu waschen und arbeitet zwischen Spinnweben, Exkrementen und Schmutz.
„Was wir hier dokumentiert haben, ist kein trauriger Einzelfall“, sagt Samara Eckardt, Geschäftsführerin von
Team Tierschutz. „Unsere Recherchen deuten darauf hin, dass es ein weit verzweigtes Netzwerk
betäubungslosen Schlachtens gibt und auch in dem regulären Schlachtbetrieben sind massive Missstände an
der Tagesordnung. Selbst eine erfahrene tierärztliche Fachperson konnte sich nicht erklären, warum die Fehlbetäubungsrate in diesem Fall derart hoch war. Die Hinweise verdichten sich, dass insbesondere bei stark behaarten Tieren wie Schafen die Betäubung häufig versagt und das nicht nur im beobachteten Betrieb! Es handelt sich offenbar um ein grundsätzliches Problem in der Schlachtpraxis.“
Und da Konsumenten ja bekannter Weise den “staatlichen Prüfsiegeln” blind vertrauen, stempelt der Betreiber seine illegal betäubungslos geschlachteten Schafe dem Anschein nach einfach selbst mit dem Identitätssiegel! Hier wird die Frage nach dem der Kontrollinstanz, dem Veterinäramt laut: Immerhin wurde der Betrieb bereits im April 2024 von einer Informantin und Tierrechtsorganisationen der Polizei und dem Veterinäramt mehrfach gemeldet- denn er fiel im Zuge von Schlachtungen im Rahmen des islamischen Opferfestes im April 2024 bereits negativ auf.
„Wir haben es mit einem Systemversagen zu tun“, so Tim, investigativer Ermittler von Team Tierschutz. „Die Tierindustrie basiert auf struktureller Gewalt und Ausbeutung. Solche Zustände sind keine Ausnahmen, sondern die Regel und das sollten wir als Gesellschaft nicht länger hinnehmen.“ Team Tierschutz fordert daher eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten: „Wer Tierleid ablehnt, sollte auch die Unterstützung dieses Systems durch den Konsum tierischer Produkte überdenken.“ Die Tierrechtsorganisation Team Tierschutz hat die Aufnahmen den zuständigen Behörden übergeben und fordert die umgehende Schließung des Betriebs, eine strafrechtliche Verfolgung aller Beteiligten, die unmittelbare Beschlagnahmung aller Tiere sowie ein lebenslanges Tierhalte- und Betreuungsverbot für den mutmaßlichen Betreiber.
„Schlimmer geht es nicht“, so Eckardt. „Wer Tiere so behandelt, hat jedes Recht auf einen Umgang mit Lebewesen verwirkt.“
Kontaktdaten
Frau Samara Eckardt (Geschäftsführerin)
Team Tierschutz gGmbH
c/o Publix
Hermannstr. 90
12051 Berlin
E-Mail: presse@teamtierschutz.org
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden. Zur Datenschutzerklärung.